Angelika Albani

Öffentlich bestellte und allgemein beeidigte
Übersetzerin für die englische Sprache

Sprache
Deutsch Englisch

... Terminologie des Übersetzens und Dolmetschens

Buchstaben A bis K - Buchstaben T bis Z

L

Legalisation

Beglaubigungsform im internationalen Urkundenverkehr, die aus einer im Inland erstellten Urkunde eine öffentliche Urkunde zum Gebrauch im Ausland macht. Sie bestätigt die Befugnis des Unterzeichnenden, die Urkunde zu signieren, die Echtheit seiner Unterschrift sowie ggf. seines Dienstsiegels oder Stempels. Sie erfordert eine Vorbeglaubigung durch eine der ausstellenden Behörde höher geordnete Stelle, z.B. bei einer Geburtsurkunde aus Erlangen Vorbeglaubigung durch die zuständige Bezirksregierung in Mittelfranken. Die eigentliche Legalisation wird dann durch ein Konsulat oder die Botschaft des Bestimmungslands im Herkunftsland der Urkunde vorgenommen.
Bei Bundesurkunden ist u.U. noch eine sogenannte Endbeglaubigung/ Überbeglaubigung erforderlich. Diese tätigt seit 01.01.2023 das Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (BfAA) in Brandenburg an der Havel. Das Legalisationsverfahren ist erheblich komplexer als die Erteilung einer Apostille. Zuständigkeiten der beglaubigenden Behörden unterscheiden sich je nach Urkundenart und sollten im Einzelfall erfragt werden. Die Legalisation ist für die Verwendung von Urkunden in Ländern gedacht, die die Haager Konvention von 1961 nicht unterzeichnet haben.
Siehe auch Auswärtiges Amt: Beglaubigung/Legalisation/Apostille - internationaler Urkundenverkehr

Lektorat, Übersetzungslektorat

Weitergehende Überprüfung einer Übersetzung, die über rein orthographische und grammatische Korrektheit auch stilistische Aspekte beinhaltet. Dazu gehören unter anderem eine Prüfung der Textlogik und Verständlichkeit, die adressatengerechte Wahl der Formulierungen, die Untersuchung des Textaufbaus, Erstellung einer Gliederung, ggf. Kürzungen. Intention und Umfang des Lektorats sollte mit dem Kunden genau abgesprochen werden, denn damit greift der Lektor – wie beim Lektorat eines Ausgangstextes – auch in die Textstruktur, Inhalte und Textaussagen ein.
Übersetzung und Lektorat sind unterschiedliche Aufgaben im Übersetzungsprozess, die i.d.R. von unterschiedlichen Personen erfüllt werden und vor allem bei Werbetexten und Veröffentlichungen von Bedeutung sind.
Unterscheide Korrektorat, Revision.


M

Match

Siehe Fuzzy Match.

maschinelle Übersetzung

Die automatische Übersetzung eines Textes von einer Ausgangssprache in eine Zielsprache mittels eines Computerprogramms. Verknüpft mit dem Computerprogramm ist üblicherweise eine sehr große Datenbank, die Pararalleltexte in der Ausgangs- und Zielsprache enthält. Während die Übersetzungssoftware früher auf einem regelbasierten System beruhte (für die Umsetzung von Grammatikregeln zu Flexionsendungen, Pluralbildungen, Satzstellungen usw.) sowie Analysefunktionen zur Wahrscheinlichkeit des Vorkommens von Wortkombinationen, Subjekt/Prädikat-Bildungen, wird heute zunehmend KI eingesetzt, die mittels künstlicher, neuronaler Netze Texte in eine Fremdsprache überträgt.

Siehe NMT.


N

NMÜ bzw. NMT

Neuronale maschinelle Übersetzung (von engl. neuronal machine translation). Seit ca. 2016 werden in der maschinellen Übersetzung zunehmend künstliche neuronale Netze eingesetzt, die große, auch nicht parallele Textkorpora analysieren können und für die Formulierung einer Übersetzungslösung heranziehen.
Während diese so übersetzten Texte oft sehr flüssig und idiomatisch klingen, wird übersehen, dass diese Modelle nicht präzise und wortgetreu übersetzen, manchmal willkürlich Textpassagen aus unerfindlichen Gründen auslassen oder Inhalte hinzuerfinden. Dieses „Halluzinieren“ stellt das größte Problem einer NMT dar, denn es ist erst bei einer genauen, vergleichenden Textprüfung zu erkennen.
Somit genügen mit KI übersetzte Texte zwar für einen ersten Überblick über einen Sachverhalt oder einen Text, sie erfüllen aber ohne eingehende Überprüfung nicht die Qualitätsanforderungen an eine Fachübersetzung.

Man sollte einer KI-Übersetzung nie ohne Weiteres blind vertrauen!

Problem: wer haftet eigentlich für Fehler der KI?

Und bei wem liegen die Urheberrechte von KI-Texten?

Normzeile

Sie umfasst nach der Definition im JVEG 55 Anschläge inkl. Leerzeichen unabhängig vom Textlayout.

Normseite

Sie umfasst 30 Normzeilen.


Q

qualifizierte elektronische Signatur, QES

Eine sichtbar oder unsichtbar auf einem elektronischen Dokument (PDF) angebrachte „Unterschrift“ mit Zeitstempel. Bei einem so signiertes Dokument ist gewährleistet, dass es nicht nachträglich manipuliert wurde. Das in das Dokument integrierte Sicherheitszertifikat ist für den Empfänger mit einer Signaturprüftool, z.B. dem Adobe Reader DC™ verifizierbar.
Diese Signatur bildet nicht notwendigerweise die persönliche, Handschrift des Unterzeichners grafisch ab; wichtig ist hier, dass der Unterzeichner sich vorab in der Signatursoftware mittels maschinenlesbarem Personalausweis eindeutig identifiziert hat und dessen Identität verifiziert wurde.

Nur diese höchste Stufe der elektronischen Signatur ist in der Rechtswirksamkeit einer persönlich geleisteten Unterschrift gleichgestellt.
Rechtsgrundlage: elDAS-Verordnung der Europäischen Union, Verordnung (EU) Nr.910/2014
Siehe auch: Bundesdruckerei - Die verschiedenen Niveaus der digitalen Signatur


R

Review

Bewertung eines übersetzten Textes, beispielsweise hinsichtlich Stil und Eignung des Textes für den gedachten Zweck. In der DIN ISO 17100:2016 nicht näher definiert.

Achtung: false friend !! Im Kulturbereich ist dies der aus dem Englischen entlehnte Terminus für eine Rezension; im Wissenschaftskontext bezeichnen als Review gekennzeichnete Artikel meist den Überblick über einen Forschungsstand.

Revision

Zweisprachige Überprüfung eines zielsprachlichen Inhalts im Vergleich mit dem ausgangssprachlichen Inhalt auf Eignung für den vereinbarten Zweck.
Quelle: DIN EN ISO 17100:2016-05 Übersetzungsdienstleistungen - Anforderungen an Übersetzungsdienstleistungen.

Anmerkung: Oft findet die Revision für eine Übersetzung aus Kostengründen erst im Nachhinein bei vermuteten Mängeln statt. Sie könnte aber auch als höchste und letzte Stufe einer strengen Qualitätsprüfung vor Freigabe eines Textes fungieren.


S

Seitenpreis

Abrechnung einer Übersetzung nach Seitenanzahl des Zieltextes.
Beliebter Abrechnungsmodus in der Verlagsbranche, wobei die zugrunde liegenden „Normzeilen“ ganz anders definiert sind als in der technischen Übersetzung.

Simultandolmetschen

Die gleichzeitige Verdolmetschung des mündlich Gesagten, während der Sprecher noch redet.
Dies erfordert eine gewisse technische Ausstattung: Der Zuhörer hört die Verdolmetschung in der gewählten Sprache per Kopfhörer. Der Dolmetscher sitzt in einer nahezu schalldichten Dolmetschkabine und hört den Originalton ebenfalls über Kopfhörer, während er gleichzeitig in der gewünschten anderen Sprache ins Mikrofon spricht. Normalerweise wechseln sich zwei Dolmetscher in der Kabine ab. Diese aufwändige Arbeitsweise ist i.d.R. nur bei internationalen Konferenzen üblich (UNO, EU-Parlament).
Eine Variante des Simultandolmetschens hingegen, das „Flüsterdolmetschen“, wird auch in Gerichtsverhandlungen eingesetzt. So werden beispielsweise Plädoyers nur für den Angeklagten mit gedämpfter Stimme gedolmetscht, während im Kreuzverhör oder bei der Zeugenbefragung naturgemäß konsekutiv gedolmetscht wird.

staatliche Prüfung für Übersetzer/ Dolmetscher

In Bayern: die berufsqualifizierende Abschlussprüfung für ausgebildete Übersetzer bzw. Dolmetscher. Sie kann nach einem drei- (in bestimmten Fällen zwei-)jährigen Besuch einer Fachakademie für Fremdsprachenberufe abgelegt werden. Man kann bei entsprechender Vorkenntnis diese Prüfung auch als Externe/r ablegen.

Näheres siehe: Ausbildung und Prüfung an der Fachakademie für Fremdsprachen und internationale Kommunikation am IFA, Erlangen
Bayern: Schulordnung/Abschlussprüfung an Fachakademien


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